handelt es sich um eine Dekorationstechnik, bei der auf einer planen Oberfläche verschiedene Hölzer so in- oder aneinander gelegt werden, dass wieder eine ebene Fläche entsteht, die aber nun verschiedenfarbige und unterschiedlich strukturierte Einschlüsse enthält. Das Trägermaterial erfährt dabei keine plastische Ausformung (Ausnahme: Reliefintarsie im 16. Jahrhundert), da die eingelegten Holzstückchen bündig mit der Oberfläche abschließen. Nach strenger Definition - im täglichen Sprachgebrauch jedoch nicht durchsetzbar - dürfen nur Einlegearbeiten aus Holz, nicht aber Metall, Schildpatt, Perlmutt oder Pietra dura (Stein) als Intarsien bezeichnet werden. Letztere zählen zu den Inkrustationen, von denen (Holz-)Intarsien ebenfalls nur eine Untergruppe darstellen. Wenn auch bei (Holz-)Intarsien andere Materialien, wie z. B. Metallnägel, Leim oder Firnis hinzukommen können, so ist die Holzsichtigkeit des Materials entscheidend (vgl. Fleming/Honour 1980, Eintrag: Intarsia).
Ursprünge
Bereits die ältesten bekannten Hochkulturen kannten Techniken zur Verzierung von Holzgegenständen. Die wenigen erhaltenen Funde zeigen eine beachtliche Fertigkeit der jeweiligen Künstler. Zu den ältesten bekannten Gegenständen zählt dabei ein mit Einlegearbeiten verzierter Zedernholzsarg aus dem Ägypten der 12. Dynastie (etwa 2012-1792 v. Chr.). Geschmückt wurden auch Toilettengerät, Sitze und andere Möbel; zur Anwendung kamen dabei neben Glaspaste auch Elfenbein und fremdländische Hölzer wie Ebenholz aus Äthiopien. Die verwendeten Dekorationstechniken waren ebenso vielfältig wie die Materialien und umfassten neben der reinen Holzintarsie auch Inkrustationen und Gravuren. Auf der Krim wurde beispielsweise graviertes und farbig bemaltes Furnier vom Ende des 5. Jh. v. Chr. gefunden. Hauptmerkmal aller dieser Techniken ist, dass die entsprechend verzierten Objekte eine weitgehend ebene Oberfläche aufweisen. Das ist nicht nur praktisch für den Gebrauch, sondern verleiht den Gegenständen auch eine edles, dezent-elegantes Aussehen. Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.), schreibt im 16. Buch seiner berühmten Naturgeschichte deswegen sogar, dass mit dem „Belegen der Hölzer“ die Zeit des Luxus begann.
Islam und Europa
Im Mittelalter kam die Intarsienherstellung in Europa wahrscheinlich vollständig zum Erliegen. Zwar wurden Einlegearbeiten in Stein, besonders berühmt sind die Werke der Kosmaten, in Goldschmiedearbeiten oder bei Mosaiken weiter ausgeführt. Holz blieb jedoch unverziert oder wurde ausschließlich mit Schnitzereien versehen. Es brauchte den Anstoß von außen, damit erst in Spanien, dann in Italien, die Intarsia zu einer einzigartigen Blüte gelangte. In anderen Ländern war diese Dekorationstechnik ohne Unterbrechung ausgeübt und weiterentwickelt worden, so beispielsweise die in Japan und China beliebte Technik namens Shibayama, bei der Perlmutt, Korallen, Schmucksteine und (Edel-)Metall in gelacktes Holz oder Elfenbein eingelegt werden. Für Europa sollte aber der vom Islam geprägte Raum in dieser Hinsicht besonders wichtig werden. Mit der Eroberung Spaniens brachten die Mauren auch ihre Kunst und Kultur mit auf die iberische Halbinsel, von wo sie über Handelsverbindungen in andere Gebiete gelangen konnte. Der in Cordoba gefertigter Sitz für eine Moschee im heutigen Marokko ist genau in derselben Technik gefertigt wie das Lesepult im Dom von Orvieto in Italien und zeigt deutlich diese Verbindung. Mit den entsprechenden Techniken wurde vermutlich auch der Begriff tarsi aus dem Arabischen übernommen.
Schnitzen ist eine Technik vorrangig der Holzbearbeitung. Mit dem Begriff wird das Bearbeiten von Holz, Elfenbein und anderen Materialien mit Messern, Schnitzeisen und anderen scharfen Werkzeugen bezeichnet.
Allgemeines
Die Form des Werkstücks entsteht durch die kleinteilige Wegnahme von Material. Methodisch ist es damit dem Steinmetzhandwerk ähnlich und steht anderen Methoden gegenüber, in denen die Form durch Zusammenfügen von Einzelteilen oder durch plastisches Modellieren entsteht. Eine neuzeitliche Form des Schnitzens ist das Kettensägenschnitzen.
Das Berufsbild Schnitzer umfasst den Holzschnitzer im allgemeinen und den Bildschnitzer (Holzbildhauer) im besonderen. Dabei unterscheidet man die Schnitzkunst, die die Herstellung von Kunstwerken durch das Bearbeiten von Holz bezeichnet und das handwerkliche Schnitzen, worunter man das Herstellen von Gebrauchsgegenständen und die Verzierung durch Schnitzwerk (beispielsweise Kerbschnitt) versteht.
Werkzeuge
Schnitzeisen
Es gibt ca. 1000 verschiedene Schnitzwerkzeuge (auch Schnitzbeitel, Schnitzmesser, Schnitzeisen, oder nur Eisen genannt), die sich in der Breite (0,5mm - 80mm) und Schneidenform (Flach - Rund, V,- U-Form) unterscheiden. Die Schneidenform wird auch als Stich bezeichnet. Der Stich ist der Abdruck, den ein Schnitzwerkzeug hinterlässt, wenn es senkrecht ins Holz gedrückt wird. Es gibt Eisen mit gerader, gebogener oder auch gekröpfter Klinge. Auch verschiedene Messer mit geraden, gekrümmten, konvexen und konkaven Klingen kommen zum Einsatz. Einige Schnitzer verwenden sehr gerne das Kogatana.
Der Schnitzer hat spezielle Bezeichnungen für seine Werkzeuge.
- Balleisen bezeichnet der Schnitzer Eisen, die eine flache, gerade Schneide haben. Mit ihnen werden paradoxerweise meistens Rundungen geschnitzt. Wenn man versucht, mit einem Balleisen flach in einen Holzblock zu schneiden, reißen beidseitig, neben den Schneidkanten die Holzfasern.
- Flacheisen sind Schnitzwerkzeuge, die eine leichte Höhlung haben. Hiermit werden flache Flächen und Rundungen bearbeitet.
- Hohleisen haben eine stärkere Höhlung und werden genutzt, um Vertiefungen und Höhlungen zu schneiden.
- Bohrer sind Hohleisen mit einer starken Höhlung, halbkreis,- U-förmig. Mit ihnen werden Löcher oder starke Vertiefungen geschnitzt. Mit diesen Eisen werden auch Figuren vorgeschnitzt, da man hiermit sehr effektiv größere Mengen an Holz wegnehmen kann.
U-förmige Schnitzwerkzeuge werden genutzt, um z.B. Haare oder Augen zu modellieren.
V-förmige Werkzeuge werden als "Geissfuss" oder auch "Gaissfuss" bezeichnet. Damit werden Ecken, Haare oder gerade Kanten geschnitzt. Diese Eisen bestehen aus zwei Balleisen, die in verschiedenen Winkeln zueinander stehen. Handelsüblich sind Winkel mit 90°, 60°, 55°, 45° und 35°. Eine Sonderstellung hat der geschweifte Geissfuss, dessen Schneiden gebogen sind, damit werden z.B. Fingerzwischenräume geschnitzt.
Neben diesen Schneidenformen gibt es auch noch spezielle Formen, wie Kanal,- Schaller,- Macaroni, oder Backeronieisen.
Eine weitere Form ist das Blumeneisen. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug, bei dem die Klingenbreite nach hinten verjüngt und der Schaft des Eisens nur dünn ausgeschmiedet ist. Diese Eisen benötigt man, um in kleinen Vertiefungen genügend Bewegungsfreiheit zu haben.
Schnitzeisen werden aus hoch kohlenstoffhaltigem Stahl gefertigt. Die Schneiden sollten eine sehr hohe Schärfe haben. Der Schneidenwinkel beträgt ca. 20°Grad für weiche Hölzer und ca. 30°Grad für harte Hölzer. Die Schneide der Schnitzeisen ist mit einer Außenfase geschliffen. Balleisen werden mit ein- und zweiseitigem Anschliff geliefert, wobei der beidseitige Anschliff die oben genannten Schneidenwinkel aus der Summe der Fasenwinkel erreicht (z.B. beide Seiten mit 15° ergibt einen Gesamtwinkel von 30°).
Schärfen der Schnitzeisen
Die Schnitzeisen werden entweder händisch auf Öl- bzw. Wassersteinen oder mit Hilfe von elektrischen Schleifmaschinen geschärft. Dabei muss auf die Temperatur beim Schleifen geachtet werden. Die Schneiden sind so dünn, dass die Reibungshitze bei elektrischen Maschinen schnell das Material ausglüht. Darum bevorzugen viele Schnitzer Nassschleifmaschinen, bei denen ein langsam drehender Stein in einem Wasserbad läuft. Außerdem entstehen dabei keine Funken, was in einer Holzwerkstatt die Brandgefahr erheblich mindert.
Die Eisen müssen während der Benutzung nicht permanent neu angeschliffen werden. Über eine lange Zeit können die Schneiden auf einem Leder mit etwas Polierpaste (Wachshaltige Paste mit sehr feinen Schleifkörpern) abgezogen werden. Erst wenn die Schneiden durch diesen Polierabzug verrunden, d.h. die Schneidengeometrie nicht mehr optimal ist, wird neu angeschliffen. Berufsschnitzer nutzen aus Zeitgründen Schwabbelscheiben zum Abziehen der Werkzeuge. Durch den hohen Materialabtrag verrunden die Schneiden schneller, so das ein höherer Verschleiß gegeben ist.
Hammer
Bei größeren Arbeiten nutzt der Schnitzer einen Hammer mit rundem Kopf, den Klüpfel. Damit wird das Eisen durch das Holz getrieben. Klüpfel bestehen traditionell aus Hartholz. Im Handel werden mittlerweile auch Klüpfel mit Schlagflächen aus Polyurethan oder Bronze angeboten. Polyurethan ist leicht elastisch und schont die Hefte der Werkzeuge. Bronzeklüpfel sind durch ihre hohe Masse im Verhältnis zur Größe sehr gut zu führen und eignen sich daher gut für kleine Arbeiten in hartem Holz.
Fixierung, Halterungen
Beim Hantieren mit Werkzeugen passieren oft Unfälle, insbesondere ist das Arbeiten mit Schnitzmessern immer ein Risiko. Durch das richtige Fixieren der Werkstücke und dem Arbeiten mit scharfen Werkzeugen kann das Risiko erheblich verringert werden. Scharfe Werkzeuge benötigen weniger Kraft zum Schneiden als stumpfe.
Das Werkstück kann mit verschieden Halterungen fixiert werden. Holzplatten für Reliefs werden entweder auf einer Holzplatte von unten durch Schrauben oder in einem stabilen Rahmen mit Keilen gehalten. Figuren werden mit Hilfe eines Schnitzgalgens gehalten. Der Schnitzgalgen besteht aus zwei Harthölzern, die mit einem beweglichen Gelenk verbunden sind. Traditionell wird der Galgen an einer Hobelbank eingespannt. Das Werkstück bekommt am Boden ein Loch, in das eine Figurenschraube geschraubt wird. Die Figurenschraube hat zwei verschiedene Gewinde. Das Ende, das in das Werkstück geschraubt wird, ist konisch, damit es im Holz besser greift. Am anderen Ende befindet sich ein normales Gewinde, an dem eine große Knebelmutter aufgeschraubt wird. Der Schnitzgalgen hat vorn entweder eine Lochreihe oder einen Schlitz, um die die Figurenschraube zu befestigen. Zum Drehen der Figur wird die Knebelmutter leicht gelöst, dann kann die Figur ausgerichtet und durch erneutes Anziehen wieder fixiert werden.
Kleinere Teile, wie Möbelverzierungen, werden mit einer Zwischenlage aus Papier, mit verdünntem Holzleim, auf ein Holzbrett geleimt. Nach beendeter Arbeit kann das Teil mit einem Spachtel von der Unterlage gelöst werden.
Es gibt auch die Möglichkeit, kleinere Figuren in der Hand zu schnitzen. Dabei werden hauptsächlich normale Schnitzmesser benutzt. Die Verletzungsgefahr ist bei dieser Art der Schnitzerei erhöht.
Bei Kerbschnitzereien werden die Werkstücke teils auf einer Platte fixiert oder auf dem Oberschenkel aufgelegt. Beim Auflegen auf den Oberschenkel kann der Schnitzer das Werkstück mit einer Hand führen und mit der anderen das Messer im richtigen Winkel halten. Die Messerhand wird mit dem Daumen auf dem Werkstück aufgestützt, dann werden das Werkstück und das Messer so bewegt, dass der Schnitt nach Wunsch verläuft. Die Verletzungsgefahr ist hier recht niedrig.++
Holzsorten
Zum Schnitzen verwendet man kurzfaserige, homogene Holzsorten. Das beliebteste Schnitzholz ist Linde. Mit diesem lassen sich detailreiche, feine Schnitzereien fertigen. Pappel-, Birken-, Eichen-, Weymouthkiefer- und Arvenholz sowie verschiedene Obsthölzer eignen sich sehr gut. Das harte Buchsbaumholz wird auch sehr gerne für detailreiche Schnitzereien genutzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schnitzen
http://de.wikipedia.org/wiki/Intarsie
Schauen sie http://www.majidbahrambeiguy.at/gallery-galerie-galerie-negar-xane/22.html